Ausrüstung – Zelt: Erste UL-Erfahrungen mit dem Tarptent Protrail

UPDATE vom 19.12.2016:
Mittlerweile war das Tarptent mit mir in Schottland und auf Mallorca – ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen und werde noch eine Weile damit unterwegs sein.

Tach zusammen!

Das war er – der erste Test mit meinem neuen Schätzchen, das mitkommt auf die nächste Tour: Das ultraleichte Tarptent Protrail aus der Schmiede Henry Shires (gekauft für 269 Euro auf der Seite www.greenline.de.com – günstiger Shop, Versand ok; über Amazon gibt es das Ganze ein wenig teurer.

Hier die harten Fakten: 

Fixer Aufbau

Der Aufbau geht flott – ausbreiten, hinten zwei Heringe in den Boden rammen, mit einem meiner verstellbaren (wichtig!) Trekkingstöcke die Rückseite aufstellen (passende Holzstöcke suchen geht natürlich auch ;)), vorne zwei Heringe in den Boden, zweiten Trekkingstock aufstellen, spannen und gut ist. Vorne und hinten spanne ich zusätzlich noch ab, ist aber nicht zwingend nötig. Bei Sturm werde ich allerdings die weiteren Abspannmöglichkeiten links und rechts des Zeltes ebenfalls noch nutzen. Dann nur noch den Stock vorne querstellen, damit genug Platz zum gemütlichen Einstieg ist, noch einmal nachspannen – und schon steht das geräumige Domizil, in dem zur Not auch mal zwei Wanderer Platz haben (die jedoch arg müde sein und sich optimalerweise gut riechen können sollten ;))!
Das Schöne: Das Moskitoinnenzelt, befestigt an der Bodenwanne, ist sehr engmaschig – die kommt kein Viech durch, das ich nicht in meinem Zelt haben will (und da will ich rein gar nichts drin haben :)). Außerdem ist das Netz großzügig bemessen für Ausblick und Entlüftung, was der Bildung des obligatorischen Kondenswassers entgegenwirkt. Ganz ausblieben tut dies in feuchten Nächten aufgrund der fehlenden zweiten Wand aber natürlich auch nicht. Am hinteren Teil des Zeltes gibt es auch noch eine Klappwand, die gegen den Regensturm von innen auf- und zugemacht werden kann.
An der Decke am Eingang befindet sich ein kleiner Haken aus Plastik, der mir die Frage beantwortet, wo ich meine Lampe hinpacken soll, als ich abends lesen will. Fein – hab ich die Hände frei fürs Trekking-Magazin.
Links vom Eingang gibt’s noch ne kleine Tasche am Moskitonetz, in der ich meine Brille verstaue, als mich die Tropfen, die aufs Zeltdach plätschern, so langsam schläfrig machen. Gut durchdacht.

nrillennetztasch2
„Brillennetztasche“

Der Zelteingang bietet zirka einen Quadratmeter überdachten Stauraums für Schuhe oder weiteres Gepäck. Könnte mehr sein, reicht aber – schließlich will ich auf Tour nicht meinen gesamten Hausstand mitschleppen. Die Bodenwanne lässt sich recht hoch spannen (bei mehr Wasser von unten) – oder flacher, wenn man mal noch ein kleines bisschen mehr Platz braucht. Ich brauche ihn nicht – bei einer Größe von 1.63 Meter hab ich am Fußende locker Platz für meinen Rucksack – und noch so einige andere Dinge (die sogar noch neben mir liegen können, denn das Ding ist erstaunlich geräumig).

Hier die exakten Maße:
Länge: 2.13 Meter
Breite vorn: 1.07 Meter
Breite hinten: 76 Zentimeter
Höhe vorne: 1.14 Meter, sodass ich vorne auch gut sitzen kann – mit Luft zwischen Kopf und Zeltdecke.

Groß ist es also für eine Person – aber ist es auch praktisch? Taugt es was?
Bisher kann ich nur sagen: Ja.
Das Tarptent Protrail ist schnell aufzubauen, lässt sich gut nachspannen, bei Bedarf straff abspannen, besitzt reflektierende Abspannleinen (weshalb ich nicht dauernd drüber stolpere, wenn ich aus dem Wald zurückkomme vom… ähm… Rehegucken ;)) und ist nach dem Abdichten der Nähte (zum Beispiel mit SilNet-Nahtdichter, unter anderem hier zu finden für kleines, gut angelegtes Geld bei Amazon) wasserundurchlässig. Getestet habe ich dies selbst bisher erst im (Dauer-)Nieselregen bei einer gefallenen Regenmenge von bis zu 44,1 Litern pro Quadratmeter und nächtlichen Temperaturen von 16 Grad.

Der richtige Belastungstest steht somit noch aus, obschon ich hoffe, immer mit gutem Wetter bei Wanderungen gesegnet zu sein. Fein ist auch, dass ich zum Aufbau meine Trekkingstöcke oder Äste verwenden kann – zusätzliches Gestänge kann man allerdings auch kaufen. Die Materialien (Zelt: 100 % Nylon) trocknen im Übrigen recht fix.
Das Packmaß von 35 mal 10 Zentimetern ist ein Traum für jeden Ultraleicht-Wanderer.
Und nicht zu vergessen: diese fantastischen nur 765 Gramm mit Packsack und Heringen (ohne Stangen *freu*)! 😉

Fazit:
Zunächst ärgerte ich mich über den Fronteingang. Nun, da ich den Zeltaufbau beherrsche, macht mir der nichts mehr aus, weil die Frontstange so extrem

zur Seite zu verschieben ist, dass ich fix rein- und rauskomme, auch wenn ich keine Gazelle bin, und außerdem nen schönen Blick nach draußen habe. Der Kauf hat sich bisher voll gelohnt – und ich hoffe, das Zelt wird sich noch weiterhin so gut bewähren und vor allem dicht und heile bleiben.
Feines Teil – bis jetzt uneingeschränkte Empfehlung!

(Ich wurde für diesen Test nicht bezahlt und  alle Aussagen habe ich nach meinem Gutdünken bzw. nach bestem Wissen und Gewissen getroffen, 18. August 2015)

Man liest sich – bis bald im Wald oder am See!

3 Antworten auf „Ausrüstung – Zelt: Erste UL-Erfahrungen mit dem Tarptent Protrail“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.